Deprecated: Creation of dynamic property Evolve_Theme_Support::$data is deprecated in /home/.sites/265/site2742647/web/wp-content/themes/evolve/inc/support.php on line 20 Posts – AOvStG Zum Hauptinhalt springen

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2. Ordensreise nach Oberitalien Einladung

2. Ordensreise nach Oberitalien

 

Bekanntlich hatten wir schon im Jahr 2022 eine erfolgreiche Ordensreise nach Oberitalien.

Deshalb soll unter der Leitung von Brigadier Andreas Rotter eine weitere derartige Reise, diesmal in den Raum Udine und durch das Isonzo-Tal mit all den historisch interessanten Orten rund um die 13 Isonzo-Schlachten während des 1. Weltkriegs, stattfinden.

Termin: Donnerstag 20. bis Sonntag 23. Juni  2024

Busgröße: 50 Sitzplätze

Personenanzahl: mindestens 20

Fahrtroute:

1. Tag:
Wien – Südautobahn – Villach- Arnoldstein Grenze Italien – weiter nach UDINE, von dort weiter nach SPILIMBERGO, Besichtigung der Stadt und des Übergangs über den TAGLIAMENTO, Rückfahrt nach UDINE, Bezug des 4 Sterne Hotels ASTORIA Udine , Abendessen, anschl. freie Verfügung, Nächtigung.

2. Tag:
Nach dem Frühstück im Hotel Fahrt über CIVIDALE und den MATAJUR Pass nach KOBARID (CARPORETTO, KARFREIT), dort Besichtigung des Museums, in welchem alle 12 Isonzoschlachten und die 3 Piaveschlachten dargestellt werden. Weiter dann per Bus die SOCA flussabwärts, Besichtigung eines Forts und Ankunft im Raum GORIZIA. Dort Einweisung in das Gelände und Würdigung der 11. Isonzoschlacht – Rückfahrt nach UDINE in das Hotel, Abendessen, Nächtigung.

3. Tag:
Nach dem Frühstück Fahrt über die Autobahn in den Raum GORIZIA/NOVA GORICA, Besichtigung der Stadt mit Führung. Eventuell Besichtigung weiterer Geländeteile und Gedenkstätten im Raum GRADISCA und MONTFALCONE. Rückfahrt über den COLIO (COMMORNS, MANZANO) nach UDINE in das Hotel, Abendessen, Nächtigung.

4. Tag:
Nach dem Frühstück Heimreise Udine – Grenze Österreich – Arnoldstein – Südautobahn – Wien.

Die 4-tägige Busreise mit drei Übernachtungen hat OB Bgdr Andreas Rotter zusammengestellt und dafür auch das Angebot eines Reisebüros eingeholt. Daraus ist ersichtlich, dass wir nur kurz Zeit haben, eine Gruppe von mindestens 20 Teilnehmern bekanntzugeben. Wir bitten Sie/Dich deshalb um Zusage per Mail an OB Rotter (andreas.rotter51@gmx.at), damit er mit der Organisation fortfahren kann.

Eine Präsentation der einzelnen Orte und Ziele unserer hochinteressanten Busreise hat bereits beim Ordensabend im März stattgefunden.

Ordensabend März 2024 Einladung

Das Kapitel bittet

Ordensritter und ihre Ehefrauen

sowie interessierte Freunde und Aufnahmewerber
zum

Geselligen Ordensabend


Montag, 18. März 2024

St. Johanns Club, 1010 Wien, Schubertring 4/25 (im 2. Stock, Lift)
18.30 Empfang
19.00 Begrüßung
19.15 Vortrag und Fragen
20.00 Gemeinsames Dîner mit Open End

Der bei Ordensveranstaltungen seit Ende 2018 gern gesehene Besucher, Gesprächspartner und schließlich Ordensnovize Dipl. Ing. Davul Ljuhar hat um seine Aufnahme in den Alten Orden gebeten und wird sich uns deshalb am kommenden Ordensabend selbst vorstellen.

Als Absolvent der Technischen Universität Wien und Chef des eigenen Unternehmens – Braincon Technologies – forschen Ljuhar und sein Team seit 17 Jahren an neuartigen Methoden zur

Vernichtung von multiresistenten Keimen

Alternativen zur Behandlung von chronischen Wunden

Dabei fokussieren sie auf die häufigen Krankenhausinfektionen von hospitalisierten Patienten, deren Keime meist immun gegen Antibiotika sind und somit für die Gesundheitspolitik und die gesamte Volkswirtschaft eine enorme Belastung darstellen.

Mit mikrobiologischem Einsatz von Peptiden, Lysinen und Bakteriophagen liefern der ideenreiche Forscher und sein innovatives Team überzeugende Ergebnisse bei der Behandlung diverser Infektionen, u.a. Diabetischer Fuß.

Wir freuen uns schon, Dich beim Ordensabend im St. Johanns Club willkommen zu heißen!

U.A.w.g. bis Sa. 16.3.2024

Ordensabend Februar 2024 Einladung

Das Kapitel bittet

Ordensritter und ihre Ehefrauen

sowie interessierte Freunde und Aufnahmewerber
zum

Geselligen Ordensabend


Montag, 19. Februar 2024

St. Johanns Club, 1010 Wien, Schubertring 4/25 (im 2. Stock, Lift)
18.30 Empfang
19.00 Begrüßung
19.15 Vortrag und Diskussion
20.00 Buffet mit Open End

Rein verfassungsrechtlich lässt die Ausrufung der Republik Österreich im November 1918, entgegen der Vereinbarung mit Kaiser Karl, eine Volksabstimmung über die Staatsform abzuhalten, bis heute kritische Fragen aufkommen. Verlinkt mit diesem historischen Faktum ist die entschädigungslose Abfertigung des Erzhauses Österreich durch den neuen Staat Deutschösterreich durchaus fragwürdig, zumal die Habsburger das Land und seine ganze Kultur über 600 Jahre lang aufgebaut hatten.

Ganz anders verlief diese grundlegende Änderung in Bayern, wo der Bayerische Landtag, nach langen Verhandlungen mit dem historischen Haus Bayern, im März 1923 den sog. Wittelsbacher Ausgleichs Fonds (WAF) beschloss, der bis heute als Privatstiftung erfolgreich gemanagt wird.

Zur Präsentation seines dicken und reich bebilderten Buches spricht Dr. Markus C. Müller (LMU, München) über die Geschichte der Stiftung von ihrer Gründung bis in die Gegenwart zum Thema

Fürstenenteignung und Wege der Entschädigung

am Beispiel des Wittelsbacher Ausgleichsfonds

Es gab den anerkannten Rechtsanspruch des Königshauses auf Entschädigung für verlorenes Hausvermögen. Als Stiftungszweck waren beide Seiten daran interessiert, die unermesslich wertvollen Kunstsammlungen der Wittelsbacher für die Öffentlichkeit zu sichern. Bis heute zählen sie zu den Kernbeständen der staatlichen Museen. Menschlich und fair gesehen ging es auch um die Erwirtschaftung von Erträgen, um den Unterhalt der Familienmitglieder zu gewährleisten.

Wir freuen uns schon, Sie/Dich beim Ordensabend im St. Johanns Club willkommen zu heißen!

U.A.w.g. bis Sa. 17.2.2024

Neujahrs-Empfang 2024 Einladung

Das Kapitel bittet

Ordensritter und ihre Ehefrauen

sowie interessierte Freunde und Aufnahmewerber
zum

Neujahrs-Empfang

 

Samstag, 20. Januar 2024
von 11.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr

KRONHOF Comptoir des vins
Bei Ordensbruder Heimo Ferrari-Brunnenfeld
7051 Großhöflein (Burgenland), Hauptstraße 5

Mit Buslinie 200 vom Wiener Hbf bis Großhöflein


Programm:

– Willkommensgruß mit Sekt und Amuse-Gueule (für Feinschmecker)

– Vortrag von Sommelière Gabriela Wissmann erneut über
   „Das prickelnde Vergnügen von Champagner und Sekt“
   Mit Degustation von Sekten, Champagner, Weinen aus dem Hause A-Nobis

– Köstliches Neujahrsbuffet, auch Vegetarisch

– Mit musikalischen Einlagen

Im Zuge unseres zunehmend blühenden Ordenslebens, ist es uns eine Ehre und Freude, Sie/Dich auch dieses Jahr wieder zu dieser Veranstaltung zu bitten und auf das Neue Jahr 2024 anzustoßen.

Wir freuen uns schon darauf, Sie/Dich dort willkommen zu heißen!

U.A.w.g. bis Sa. 18.1.2024

Ordensabend Januar 2024 Einladung

Das Kapitel bittet

Ordensritter und ihre Ehefrauen

sowie interessierte Freunde und Aufnahmewerber
zum

Geselligen Ordensabend


Montag, 15. Januar 2024

St. Johanns Club, 1010 Wien, Schubertring 4/25 (im 2. Stock, Lift)
18.30 Empfang
19.00 Begrüßung
19.15 Vortrag und Fragen danach
20.00 Gemeinsames Dîner mit Open End

Im ersten Quartal des neuen Jahres geht es u.a. um die Selbstvorstellung der Ordens-Novizen, die zur Aufnahme beim festlichen Konvent am 27. April 2024 anstehen.

Den Anfang macht Ing. Anton Eibensteiner, der unter ´Vitales Wohnen´ firmiert und uns von seinen reichhaltigen Erfahrungen in der vielseitigen Immobilien-Branche berichten wird. Darunter auch über

Nützliche Grundregeln der Baubiologie

Dazu gehören die Eigenschaften von mehr oder weniger ‚gesunden‘ Baustoffen, mit denen sich jüngere Häuslbauer und marketing-bewusste Immobilienentwickler befassen, nicht zuletzt auf der Suche nach der häufig propagierten Work-Life-Balance.

Trotz Einbau von Elektronik und High-Tech auf allen Ebenen (Strahlung von PCs, Handys, WLAN, etc), geht es um Verständnis für ganzheitliche Nachhaltigkeit, um Vertrauen in den eigenen Hausverstand, um die Berechnung realer Kostenfaktoren und um die praktische Ausbesserung von ungesunden Situationen im eigenen Wohnbereich.

Wir freuen uns schon, Dich beim ersten Ordensabend im neuen Jahr willkommen zu heißen!

U.A.w.g. bis Sa. 13.1.2024

Thomas-Morus-Preis 2023

Thomas-Morus-Preis 2023 für Rocco Buttiglione

Zu einem bemerkenswerten Event kam es vergangene Woche im berühmten Zisterzienser Stift Heiligenkreuz, Wienerwald, als dem ehemaligen EU-Politiker und Rechtsphilosoph, Rocco Buttiglione eine besondere Ehrung zuteilwurde.

Humorvoll, jedoch bestimmt fordert der Preisträger einen neuen Anfang für das vereinte Europa

Er erhielt den, von der christlichen Gemeinschaft des Alten Ordens von St. Georg (AOvStG) gestifteten Thomas-Morus-Preis, eine 7 mm starke Medaille aus massivem Silber mit einem Durchmesser von 9 cm, zusammen mit einem Geldbetrag von € 5.000, welchen der Laureat den AOvStG bat, der wohltätigen Stiftung Francesco Venturino zukommen zu lassen.

Passend zu ihrem Ruf, eine gesellschaftspolitisch relevante Denkwerkstatt zu sein, stellt die Schatulle mit der großen Münze, welche vorderseitig den hl. Thomas Morus (Patron der Regierenden und Politiker), rückseitig den Drachen-tötenden hl. Georg (Patron aller Ritter) zeigt, ein Buch dar. Entsprechend dem geistvollen Ambiente des Stiftes mit seiner kath./theol. Hochschule Benedikt XVI. gab es im prall gefüllten Kaisersaal auch anregende Referate, die auf allgemeine Anerkennung stießen.

Nach Begrüßung durch den Hausherrn, Abt Maximilian Heim OCist, ging Christoph Böhr, Philosoph und Verleger von Buttigliones jüngstem Werk „Europa – ein neuer Anfang“, ausführlich auf die richtungsweisenden Inhalte des Buches ein, nämlich die regionalen Identitäten, ihre unterschiedlichen Kulturen, sowie die dringend notwendige Bereitschaft zum Dialog auf allen Ebenen. Aufgrund der für die Allgemeinheit immer mächtiger werdenden und zweifelhafter agierenden EU-Kommission pries er Buttiglione für dessen Erkenntnis der inneren Fliehkräfte der EU, welche mit einer nötigen Neudefinition ihrer Funktionen in der Weltpolitik und in ihren sozialpolitischen Zielen an einem Wendepunkt steht, will das historisch große Einigungswerk Europas nicht auseinanderbrechen.

Es bedürfe einer Selbstvergewisserung der eigenen Kultur, um mit anderen Kulturen in Dialog zu treten und dafür Verantwortung zu tragen. Es gehe um die Abwägung pragmatischer Optionen im Licht idealer Orientierung. Dem Autor gehe es à la Simone Weil nicht nur um Menschenrechte, sondern auch um Menschenpflichten. Es gehe um kulturelle Verwurzelung, nicht um Globalisierung, eine Ideologie, die kein Zuhause, keine Heimat mehr anerkennen will und so den identitätslosen Menschen steuerbar macht. Unter Verwurzelung seien zu verstehen: Ort, Geburt, Heimat, Familie, Beruf, die Umgebung, das Zuhause. Internationalität fuße immer auf Nationalität.

Der Westen habe auf die Individual-, wie auch Sozialnatur des Individuums kläglich vergessen. Dazu gehöre die Geschichte, wo sich die Freiheit Gottes und die Freiheit des Menschen begegnen. Klug, hellsichtig und scharfsinnig sei das Werk, welches von Politikern zur Hand genommen werden sollte, um die wahren Grenzen ihrer politischen Spielwiesen nicht aus den Augen zu verlieren.

S.Em. Péter Kardinal Erdö und Prinz Gundakar von Liechtenstein

Dann gab Ordensgouverneur Prinz Gundakar von Liechtenstein eine dreiteilige Einführung zur feierlichen Veranstaltung, nämlich zum Stifter des Preises – dem AOvStG, dessen Gründung durch die vier römischen Kaiser aus dem Hause Luxemburg bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Die Mitglieder des Ordens seien bestrebt, die Werte des Christlichen Abendlandes zu pflegen und zu bewahren. Dazu gehöre auch, sich gegen die Auswirkungen von Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit im privaten wie im öffentlichen Leben zu stellen, sowie die unteilbare und unveräußerliche Würde des Menschen als Ebenbild Gottes, aus der die Menschenrechte fließen.

In England habe sich Heinrich VIII. von einem christlichen König und Politiker zu einem grausamen, menschenverachtenden Diktator verwandelt, dem die Würde der Person nicht mehr galt, weshalb sein oberster Staatsdiener, Lordkanzler Thomas Morus, sich von ihm abwandte und dafür letztlich mit dem Märtyrertod bezahlen musste.

Über die Hintergründe des Thomas-Morus-Preises erwähnte er die zunehmend materialistischen Wertvorstellungen der Menschen, auch im politischen Leben, die zum Verlust jeglicher Achtung der Menschenwürde führe. Aus diesem Grund habe Papst Johannes Paul II. den hl. Thomas Morus im Jahr 2000 zum Patron der Regierenden und Politiker ausgerufen. Das päpstliche „Motu Proprio“ habe den Ritterorden motiviert, diesen Preis zu stiften. Mit mehreren Zitaten aus dem päpstlichen Schreiben verwies er auf neue wirtschaftliche, naturwissenschaftliche und soziale Herausforderungen, welche sich die Verantwortungsträger heute stellen müssen. Es gehe um Entscheidungen im Sinne der Familie, der Jugend und Alten, sowie der Ausgegrenzten. Mit dem Zitat aus dem Motu Proprio, dass Regieren eine Übung der Tugend sei, stellte Liechtenstein die rhetorische Frage, wie der englische Lordkanzler, dem nicht Macht, sondern Gerechtigkeit als oberste Priorität galt, stellvertretend für heutige Minister entscheiden würde.

Abschließend erklärte er den Modus Operandi der Jury, dessen Mitglieder nach sorgfältiger und geheimer Prüfung möglicher Kandidaten über ihre Auswahl entscheiden, was nach Absprache mit dem jeweiligen Laureaten zur Preisverleihung führt.

Prof. Buttiglione und Abt Maximilian Heim OCist lauschen dem Laudator, Péter Kardinal Erdö

Als besondere Ehre übernahm der bisweilen als papabile geltende Primas Hungariae, Erzbischof Péter Kardinal Erdö, die Laudatio des Preisträgers. Rückgreifend auf dessen Curriculum Vitae unterstrich er u.a. Buttigliones juristische Ausbildung, gekoppelt mit dessen intellektueller Fähigkeit, über die Substanz des Positiven Rechts im Kontrast zum Naturrecht kritisch nachzudenken. Dies habe zu Lehraufträgen an italienischen, deutschen, polnischen und südamerikanischen Hochschulen geführt. Unterstützt haben ihn dabei seine sprachlichen Fähigkeiten, wodurch er sich ein weltweites Netzwerk in Bezug zu Wissenschaft und Kultur aufbauen konnte. Resümierend beeindruckt, erwähnte er Buttigliones 2022 erschienenes Werk „Caminos para una teología de pueblo y de la cultura“ (Wege für eine Theologie von Mensch und Kultur). Nicht unerwähnt ließ Kardinal Erdö die politische Karriere des katholischen Denkers im italienischen Senat und unter der Regierung von Silvio Berlusconi, sowie im Europäischen Parlament.

Nachdem er von Italien zum Justizkommissar und Vizepräsidenten der Europäischen Kommission nominiert worden war, so Erdö, stellte er in einem Hearing des Europäischen Parlaments als katholischer Rechtsphilosoph klar, daß er das Naturrecht als richtig anerkenne, aber als überzeugter Europäer die Rechte anders Denkender respektieren wird. Seine Äußerungen bezüglich praktizierter Homosexualität führten schließlich dazu, daß er als Mitglied der Europäischen Kommission abgelehnt wurde. Sich seiner Verantwortung gegenüber den Ansprüchen seiner christlich-katholischen Identität bewusst, verzichtete der designierte EU-Kommissar und EU-Vizepräsident in gewissenhafter Manier auf sein Amt und alle damit verbundenen persönlichen Vorteile. Unter guten Wissenschaftlern und erfolgreichen Politikern, gäbe es nur wenige mit dieser bewussten Geisteshaltung.

Prinz Liechtenstein liest aus der Verleihungsurkunde und überreicht den Preis an Rocco Buttiglione

Heutzutage sei man der illusorischen Meinung, es brauche keine Ideologien mehr und auch kein Recht, um die staatliche Funktion der Gerechtigkeit auszuüben. Die Politik strebe danach, gegensätzliche Ideen und Wünsche, die sich wie das Wetter ändern, in irgendein Gleichgewicht zu bringen. Mit dieser Erkenntnis, so Erdö, stelle sich die Frage, wo Wahrheit und Freiheit bleiben. Rocco Buttiglione rate verantwortungsvollen Politikern, auch gegen den Strom zu schwimmen. Nicht auf Meinungsumfragen zu reagieren, sei Aufgabe des echten Staatsmannes, sondern den Souverän – das Volk mit der Wahrheit zu konfrontieren, um auch effektiv regieren zu können. Die Aufgabe von Christen sei es, leitende Funktionen in der Politik anzustreben. Es gehe aber nicht nur um eine wohlwollende Einstellung, die Welt zu beobachten und zu erkennen, was annehmbar, bequem und tröstlich sei. Vielmehr sei es die Pflicht, Jünger Christi zu sein, mit und aus den biblischen Texten beispielhaft zu agieren, um Befreiung und Heil zu bewirken. Auch in den wandelnden Zeiten sei das Naturrecht erkennbar. Der praktizierende Christ sei eine souveräne Persönlichkeit, sein Bekenntnis zum Christentum ist seine freie Entscheidung, ein actus humanus, wie ihn der hl. Thomas Morus als oberster Staatsdiener bewies.

Nach der feierlichen Verleihung des Thomas-Morus-Preises ergriff Rocco Buttiglione als Höhepunkt des Festaktes das Wort, dankte dem Alten Orden vom St. Georg für den Erhalt des Preises und stürzte sich in humorvoller Weise in vielseitige Erkenntnisse aus dem eigenen Leben und philosophische Betrachtungen über die Verantwortung als Regierender und Politiker. Gleich einem Jagdbomber mit vollem Düsenantrieb, aber ohne zielgerichtete Steuerung, inspirierte er sich laufend zu neuen Geschichten und Aussagen, welche letztlich aber doch Buttigliones unerschütterlichen christlichen Glauben und sein Festhalten an der Richtigkeit des geschöpften Naturrechts verdeutlichten.

Hier einige Beispiele:

Auf einer Burg in Cornwall entdeckte er die letzten Worte des katholischen Schlossherrn, der sich trotz Versuchung weigerte, seinen katholischen Glauben abzulegen: „Es ist leichter meinen Kopf von meinem Leib zu trennen, als mein Herz von meinem Herrn.“ In Bezug zu seinem schicksalhaften Ausstieg aus der aktiven EU-Politik, tröstete Buttiglione sich mit: „es ist leichter gewesen, meinen Hintern von einem Sessel zu trennen, als mein Herz von meinem Herrn…“

Bezüglich Thomas Morus, erinnerte er an dessen Werk „Utopia“, welches klarmache, dass es niemals einen perfekten Staat geben kann. Vielmehr brauche das Volk heute kluge Ratgeber, wie er es für König Heinrich VIII. war. Dabei komme es darauf an, immer die Wahrheit zu sagen, um das Vertrauen der Wähler in ihre Regierungen zu sichern. Heutzutage werde die Kluft zwischen Politikern und Volk immer größer. Von der herrschenden Klasse fehle die ehrliche Kommunikation mit dem Volk, was das Ende der demokratischen Politik bedeute. Für die Kultur der überaus komplex gewordenen Welt von heute brauche es viel mehr eingehendes Verständnis.

v.l. Abt Maximilian Heim OCist, Péter Kardinal Erdö, Rocco Buttiglione, Prinz Gundakar von Liechtenstein

Rückblickend erinnerte der überzeugte Anhänger des vereinten Europas an die 1970-er Jahre, als das Abendland ganz entchristlicht, die Kirche in großer Krise und der europäische Integrationsprozess zur ´Eurosklerose´ verkommen war. Dann kam 1978 die Wahl von Papst Johannes Paul II., der seinen polnischen Landsleuten sagte „fürchtet euch nicht“ und „wer Gott fürchtet, der sagt die Wahrheit“. Die Menschen in den postdiktatorischen Ländern fassten den Mut, miteinander im Vertrauen und ehrlich zu sprechen. Dadurch entstand ihr Bewusstsein, eine eigene Nation zu sein, was im Sowjet-Kommunismus nicht möglich war. Dem polnischen Beispiel folgten alle Länder des Ostblocks, Deutschland wurde wieder vereinigt, die Marktwirtschaften blühten auf, die Rechtsstaatlichkeit wurde überall verankert, säkularisierte christliche (nicht religiöse) Werte kamen in die Verfassungen. Aber ohne kulturelle Wurzeln, weshalb der Lissabon-Vertrag gescheitert ist, wie es die Finanzkrise 2008, Covid und der Ukraine-Krieg deutlich gemacht haben.

Zitierte auch Ralph Darendorff, der den europäischen Traum als gescheitert bezeichnete, weil es kein europäisches Volk (Demos) gibt. Buttiglione widersprach ihm aber, weil ´Demos´ kein ethnischer, sondern ein kultureller Begriff ist. Nachdem die Völker mit unterschiedlichen Sprachen entschieden hatten ein ´Demos´ zu werden, schafften sie das Heiligtum einer Göttin im Kapitol, um ihren Staat entlang des Tibers zu beschützen. Ohne gemeinsame religiöse Komponente wird es kein dauerhaft geeintes Europa geben, meinte der katholische Europäer. Für einen, auch diesbezüglich neuen Anfang Europas müsse gebetet werden, so der mit dem Thomas-Morus-Preis ausgezeichnete Rocco Buttiglione.

Zusammenfassung Moderator Martin Lohmann:

Geistreiche, klare, inhaltlich aufbauende Rede, Freiheit wird nicht mehr gefühlt, Europa leidet unter überbordender Bürokratie, Butti hat Perspektiven gezeigt, die Freude und Hoffnung bereiten, Päpste JP2 und B16 waren der Wahrheit verpflichtet, die Wahrheit macht frei, Mensch ist zur Freiheit berufen, Freiheit ist Jesus Christus, ref. Johannes 8, 32

Aus der leeren EU-Hülse wieder ein anderes, wirkliches, blühendes Europa machen und erleben, wird wachsen, blühen und gedeihen

Historische Wanderung durch den Schlosspark zu Laxenburg

Unsere Wanderung im Schlosspark zu Laxenburg

Am Sonntag, dem 4. Juni 2023, folgten circa 40 Ritter und Freunde des AOvStG der Einladung von OB Georg Schaller, durch den historischen Schlosspark von Laxenburg geführt zu werden. Nach dem Treffen beim Springbrunnen des Eingangs vom Park begrüßte Kanzler Peter zu Stolberg-Stolberg alle Anwesenden, die zum Teil sogar mit ihren Kindern und interessierten Angehörigen gekommen waren. Die überraschend große Anzahl, auch von Leuten, die den Ordenseinladungen sonst kaum Folge leisten, sowie die zwischendurch gestellten Fragen und historisch fundierten Kommentare reflektierten deutlich das in den Köpfen und Herzen schlummernde Interesse an der k.u.k.-monarchistischen Vergangenheit Österreichs. Immerhin war Schloss Laxenburg und das umliegende, 280 ha große Jagdgebiet seit dem 14. Jahrhundert im Privatbesitz des Hauses Habsburg.

Georg Schaller erklärt die Gartenarchitektur des Schlossparks

In fundierter Weise beschrieb OB Georg Schaller die einzelnen, über Jahrhunderte errichteten Gebäude und die Gartenanlagen, sowie deren ineinander verschränkten Hintergründe dazu. Als erste Station ging es zum alten Schloss mit seiner Geschichte und den Erinnerungstafeln (u.a. AEIOU). Dann ging es Richtung Süden zum Dianatempel mit seinen Fresken des griechischen Königs Agamemnon. Als nächstes erklärte OB Schaller die natürlichen und künstlich angelegten Flussläufe des Forstmeisterkanals. Beim Concordia Tempel hörten wir über die Zwietracht zwischen dessen eigensinnigen Baumeister und Kaiser Franz II. Als nächstes sahen wir die Reste des ehemaligen Fischerdörfels, bevor es zur gotischen Brücke ging, von wo aus wir in den Rittergau eintauchten, so genannt durch die Verherrlichung der Tugenden des Rittertums in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dann ging es vorbei an der künstlichen Grotte, wo unter Rückbesinnung auf die Wurzeln der Habsburger, ein nicht errichteter Nachbau der Habichtsburg stehen sollte. Weiters, in Anspielung auf das verlorene Römische Reich Deutscher Nation, ging es über die römische Brücke zur Franzensburg, welche gemäß einer Idee von Maria Theresia, Gemahlin von Kaiser Franz II., als zwei Burgen auf zwei Inseln entstand. Sie wurden später vom selbigen Kaiser Franz I. von Österreich durch Erdaufschüttung und Umbau vereinigt, sowie auf- und ausgebaut. Sodann ging es mit der Fähre auf die andere Seite zur Ansicht des sog. Kapitulationsbalkons, als historisches Kuriosität. Danach verließen wir den Schlosspark über die sog. Löwenbrücke (zwei Löwen des bekannten Bildhauers Wilhelm Beyer).

Volker Rauch-Höphffner begrüßt seine Gäste im Rauchhof

Von dort gingen wir zurück und vorbei am jetzigen Schloss Laxenburg zum Rauchhof in die Wiener Straße, wo uns die OBB Volker und Herbert Rauch-Höphffner zum Mittagessen einluden. Hausherr Volker hieß die hungrigen Wanderer mit einem Glas Sekt willkommen und ergriff das Wort, um über seinen Vater – auch OB Herbert (1918-2007) zu berichten, der als Bürgermeister die Rettung von Schloss Laxenburg nach dem 2. Weltkrieg gegen die Sozialisten durchsetzte, die es als eine zu teuer zu erhaltende Immobilie abreißen wollten (wie unter den Nazis arrangiert, gehörten Laxenburg, wie auch Baden damals noch zu Wien).

Dann stiegen alle hinauf in den 1. Stock zum köstlichen Buffet mit Geselchtem, Kartoffel-Püree, Rotkraut, grünem Salat und als Dessert verschiedenen, im Hause selbst gebackenen Torten plus Kaffee. Angereichert mit herrlichen Weinen, waren die üppigen Vorräte am Buffettisch bald „weggeputzt“. Beim Essen schienen sich die Gäste an den Tischen miteinander gut zu unterhalten und entstand eine allgemein ausgezeichnete Stimmung im großen Salon des Hauses. Zumal der Rauchhof seit eh und je landwirtschaftlich genutzt wird, erfreuten sich die vielen Kinder an den Kühen und Schafen im Stall, als auch an den Traktoren und sonstigen bäuerlichen Geräten im Hof des Gutes.

Im Rückblick auf die allgemein gut gelungene Veranstaltung, bedankte sich der Ordenskanzler, Peter zu Stolberg aufs Herzlichste sowohl bei OB Georg Schaller für seine historisch bereichernde Führung, als auch bei OB Volker Rauch-Höphffner und seiner Familie für das ausgezeichnete Luncheon im Rauchhof, von dem die letzten Teilnehmer sich erst in der abendlichen Dunkelheit auf den Weg nach Hause machten. Auch wenn die Wanderung mehr als die geplanten zwei Stunden dauerte, waren alle dankbar, so viel Neues/Altes über Laxenburg im Zusammenhang mit dem Hause Österreich erfahren zu haben. Einige dazu inspirierte Teilnehmer richteten sogar die Frage an den Ordenskanzler, ob OB Georg Schaller bereit sei, die Führung auch für andere Gruppen zu machen, was dieser prinzipiell bejahte.

Verleihung Thomas-Morus-Preis 2023

Einladung zur Verleihung

Thomas-Morus-Preis

Freitag 23. Juni 2023

für Politiker, Medienvertreter und Interessierte

Laureat – Prof. Dr. Rocco Buttiglione,

der als Rechtsphilosoph und designierter Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für Justiz, Freiheit und Sicherheit, für sein standhaftes Festhalten an der katholischen Lehre des „Ius Naturale“ in einem Hearing von einem Ausschuss des EU-Parlaments abgelehnt wurde und auf sein Amt verzichten musste.

Der Thomas-Morus-Preis ist eine Stiftung des Alten Ordens vom St. Georg, genannt Orden der Vier Römischen Kaiser. Er geht auf die päpstliche Ausrufung des Hl. Thomas Morus zum Patron der Regierenden und Politiker zurück. Er wird verliehen an Männer und Frauen, welche gemäß der unveräußerlichen Würde des Gewissens, dem Primat der Wahrheit vor der Macht und dem Wohl der Allgemeinheit dienen.

Programm der festlichen Verleihung im Stift Heiligenkreuz, Wienerwald
2532 Heiligenkreuz, Otto-von-Freising-Platz 2

Freitag, 23. Juni 2023

18.00 Vesper in der Abteikirche
19.00 Kaisersaal, Ansprachen und Ehrung des Preisträgers mit musikalischen Einlagen
20.00 Buffet in den Arkaden des Klosters

Aus organisatorischen Gründen:      U.A.w.g. bis Dienstag, 13. Juni 2023

Für weitere Informationen und Presseunterlagen bitte um Kontaktaufnahme mit der Ordenskanzlei:

Alter Orden vom St. Georg
Peter Stolberg-Stolberg
Frankenberggasse 13/14
A-1040 Wien, Österreich
Mobil: +43 664 326 2932
peter.stolberg@chello.at

Arbeitskonvent 2021

Das Recht auf Leben und die Freude am Leben

Beihilfe zur Tötung – NEIN, Beistand und Heilung – JA

Wie schon im vergangenen Jahr fand der diesjährige, bereits 21. Sommerliche Arbeitskonvent des Alten Ordens vom St. Georg (AOvStG) wieder in Wien und wieder im eleganten Billrothhaus der Gesellschaft der Ärzte am 27. und 28. August 2021 statt. Diesmal zum politisch aktuellen Thema der Aktiven Sterbehilfe, auch genannt ‚Assistierter Suizid‚ oder, historisch schwer belastet, ‚Euthanasie‚. Sechs Wissenschaftler referierten professionell aus den Bereichen Recht, Philosophie, Naturrecht, Psychiatrie, Medizin und Theologie. Dabei entstand eine Art Konsens für die gesetzliche Regelung, dass jeder, der aktive Sterbehilfe will, vor seinem ´assistierten Suizid´ eine zweijährige palliativ-medizinische Behandlung bekommt, bzw. durchmachen muss.

Ordensgouverneur Prinz Gundakar von und zu Liechtenstein bedankte sich bei den Vortragenden für die Vermittlung ihrer Erkenntnisse.

Er skizzierte den jahrhundertealten, christlichen Ritterorden und seine zumeist akademischen Mitglieder im Bemühen um die „rechtlichen und staatlichen Rahmenbedingungen, die für den einzelnen eine menschenwürdige Vollendung im Bewusstsein seiner Pflicht und freier, verantwortlicher Gewissensentscheidung ermöglichen und gewährleisten können soll.“

Voraussetzung dafür sei der christliche Grundwert der Solidarität, die sich nicht in einem vagen Gefühl des Mitleids oder der oberflächlichen Rührung erschöpft, sondern in der beständigen Entschlossenheit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Im Gegensatz zu politisch zweckmäßigen Maßnahmen sei dieses Bestreben eine Tugend zur Überwindung der inneren Spaltungen, unter welcher jedes Individuum und die Gesellschaft leide.

Zum Tagungsthema meinte er, kein Mensch stirbt gerne, keiner bringt sich gerne um, jeder möchte gerne leben.

Suizidalität ist meist kein Ausdruck von Freiheit und Wahlmöglichkeit, sondern von Einengung durch objektive und/oder subjektiv erlebte Not, durch psychische und/oder körperliche Befindlichkeit bzw. deren Folgen, durch gesellschaftlich-kulturelle bzw. ideologische Rahmenbedingungen. Die Benennung „Freitod“ ist für den Großteil suizidaler Menschen oder begangener Selbstmorde falsch.

Zur Prävention des Phänomens der Suizidalität werde weltweit in den Bereichen Medizin, Psychiatrie und Seelsorge intensiv geforscht. Einem Rechtsanspruch auf Hilfeleistung zum Selbstmord sprach er die Vernünftigkeit ab.

Im über 2500 Jahre alten Eid des Hippokrates hieße es: „Meine Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen und Heil der Kranken nach besten Vermögen und Urteil; Ich werde sie bewahren vor Schaden und willkürlichem Unrecht. Ich werde niemanden, auch nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur dazu raten.“

Kanzler Peter zu Stolberg-Stolberg begrüßte die Teilnehmer ebenso, verwies auf die einzuhaltenden Corona-Regeln und erinnerte als Moderator an die nach jedem Vortrag erfolgende Diskussion, in welcher sich jeder zu Wort melden und seine eigene Meinung bilden kann.

Lic. phil. Moritz Nestor, Psychologe, Naturrechtler, Autor, aus Uzwil bei St. Gallen in der Schweiz

Das Tötungsverbot – die natürliche ‚Vernünftigkeit eines Tabus‘ (Robert Spaemann)

Das Wort „Sterbehilfe“ stamme von den Nationalsozialisten. In den Niederlanden habe es schon in den 1970-er Jahren Bestrebungen gegeben, die praktizierten Patiententötung zu ermöglichen. Er verweist auf die begriffliche Verdrehung im öffentlichen Reden über das Töten, als wäre es Liebe.

Es sei früher nicht gerecht gewesen, die Selbsttötung als Sünde zu bezeichnen, es sei aber ebenso falsch, wenn man sie als sog. Selbstbestimmung, uneigennütziges Mitleid oder gar als Liebestat verherrlicht.

Prof. Dipl. Psych. Dr. med. Michael Linden, Universitätsmedizin Charité Berlin, Schwerpunkt Psychosomatik

Psychologische Überlegungen zum Todes- und Tötungswunsch

In seinen Ausführungen geht er auf die Verbreitung diese Phänomens ein, auf den Alters-/Krankheits-Stereotyp, die daraus entstehende Verbitterung mit Lebensüberdruss und Depression, sowie das ebenso folgende, aber völlig falsche, weil eigennützige, Mitleid.

Linden erklärt den Todeswunsch, speziell Älterer, die zunehmend mit Krankheiten und sozialer Vereinsamung konfrontiert sind. Dazu zeigt er einen Artikel mit der Überschrift: „Todessprung mit 97“. Es zeigte das Bild einer alten Dame, die aufgrund ihrer unerträglich schmerzhaften Arterien-verkalkung ins Krankenhaus eingewiesen werden sollte, was sie so sehr nicht wollte, dass sie lieber vom 10. Stock in den Tod sprang. Neben professioneller, therapeutischer Distanz empfiehlt er allen aufmerksame Kontrolle über die sog. „Helfer“.

Univ. Prof. DDr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Philosophin, Religionswissenschaftlerin, Autorin

Über die sinnvolle Vorbereitung auf das Sterben – Ars Moriendi

Ihren bekannten Vortrag fokussiert sie speziell auf das Thema der Sterbehilfe und Euthanasie. Während Antike und frühes Christentum sich noch mit dem Sterben befassten, werde der Tod seit 200 Jahren – in einer Art Seelenhygiene – verdrängt, weil er biologisch unüberwindbar ist. Nicht mehr an das geistig-seelische ´Hinübergehen´, sondern an die Endlichkeit wird heute geglaubt. Dazu Woody Allen: „Ich habe keine Angst vor dem Sterben, ich möchte nur nicht dabei sein, wenn es passiert.

Ausführlich schildert sie die kulturellen Zusammenhänge, dass erlittene Sinnlosigkeit und das Leiden dennoch Sinn machen. Es geht darum, Leute davon zu überzeugen, dass leben sich lohnt, bevor man darüber diskutiert, ob der mündige, assistierte Suizid erlaubt ist. Zuversicht verleiht das Christentum, weil das heute noch verehrte Antlitz des Auferstandenen vorher das eines Sterbenden war.

Dr. Grégor Puppinck, Jurist, Direktor des European Centre for Law & Justice, ECLJ, Strasbourg

Das Gesetz des Todes aus transhumanistischer Perspektive

(Autor des soeben erschienenen Buches „Der denaturierte Mensch und seine Rechte“)

Der internationale Menschenrechtsexperte Grégor Puppinck erklärt die geistesgeschichtliche Entwicklung, die in verschiedenen Ländern zur Legalisierung der Euthanasie führte und zum Assistierten Suizid führen wird. Im abendländischen Menschenbild ist dieser eine harmonische Einheit von Leib, Geist und (unsterblicher) Seele. In der post-christlichen Gesellschaft setzt sich ein „dualistisches“, neo-gnostisches Menschenbild durch. Demnach wäre der Geist zwar eine Emanation der Materie, aber zugleich höherwertig als diese und dazu berufen, über sie und geringer entwickelte, schwächere Menschen die Herrschaft auszuüben. Der subjektive Wille des Einzelnen wäre der höchste Ausdruck seiner Persönlichkeit, daher wäre die „Selbstbestimmung“ das vorrangigste aller Menschenrechte. Diese ist aber an kein Gebot einer abstrakten und für alle verbindlichen Gerechtigkeit mehr gebunden, sondern ein purer Machtanspruch, eine Selbstermächtigung über den Leib, der zu jedem gewünschten Zweck verwendet, umgemodelt und getötet werden kann. Solche (Menschen-)Rechte drohen zum gegen den Menschen gerichteten Machtmittel zu werden.

Dr.med. Karen Nestor, Onkologin, Palliativmedizinerin, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz

Not und Hilfe als Grundgestalt mitmenschlichen Daseins

Es geht um generelle Aspekte der Suizidforschung, gesellschaftliche Aufgaben dabei, die Wirkung der helfenden Beziehung und letztlich, die Herausforderungen am Lebensende. Sie bezieht sich auf Erwin Ringels Präsuizidales Syndrom (seelische Verfassung, die dem Suizid vorausgeht), also Einengung der Wertewelt (Reduktion von Selbstwertgefühl und Wertbezogenheit), dynamische Einengung (Gefühle bewegen sich in eine einzige Richtung) und Einengung der menschlichen Beziehungen.

Daraus entsteht ein klinischer, psychosozialer Auftrag, der in palliativmedizinischen Einrichtungen Umsetzung findet. „Lasst die menschliche Begegnung im Mittelpunkt der Suizidverhütung stehen…“ sagte Ringel über den Aufbau guter Arzt-Patient-Verhältnisse, weil es die Einengung der zwischenmenschlichen Beziehungen durchbricht – „mit all unseren Kräften anwesend sein.

Zu den gesellschaftlichen Aufgaben gehört es, sich mit den Auswirkungen des Redens vom (erlaubten) Töten zu befassen. Dabei zitiert die Palliativmedizinerin Dr. Leo Alexander, der 1949 beim Nürnberger Prozess gegen die, wegen Euthanasie für schuldig befundenen Ärzten zugehört hatte.

In Ländern mit legalisierter aktiver Sterbehilfe steigt die Zahl der jährlichen Euthanasiefälle, z.B. in Belgien von 2003 bis 2013 um das Siebenfache. Professionelle Sterbehelfer betreiben eine Art von ´Thanatopolitik´ (sterben wollen sollen), so Karen Nestor, in welcher die lebensgefährliche Illusion vom Recht auf den selbstbestimmten Tod gezielt schöngeredet wird.

Univ.-Prof. Dr. med. Dr. theol. Mag. pharm. Matthias Beck, Priester, Autor

Assistierter Suizid – was bedeutet das?

Beck war lange für die Bischofskonferenz der Europäischen Union (COMECE) und weitere EU-Institutionen tätig und lehrt seit vielen Jahren als Professor für Ethik und Recht in der Medizin an der Univ. Wien, sitzt in der Bioethik-Kommission in Österreich und war von Anfang an involviert in die Diskussionen und Debatten bzgl. des Urteils des österreichischen Verfassungsgerichtshofes (VerfGH) vom Dezember 2020, welches die Hilfe zum Selbstmord ab 1. Januar 2022 straffrei stellen soll. Präzise erläutert er, worum es geht, nämlich um die Änderung des § 78 StGB, der lautet:

Wer einen anderen dazu verleitet, sich selbst zu töten, oder ihm dazu Hilfe leistet, ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen.“ Als verfassungswidrig sollen die fünf Worte „oder ihm dazu Hilfe leistet“ weggelassen werden.

Philosophisch-theologisch befasst sich Beck hier mit der Frage, wie der Mensch von der Heteronomie zur Autonomie gelangen kann, gleichwohl er die übergeordnete Theonomie („Dein Wille geschehe“) einräumt. Nachdem der Mensch ein, auf das Absolute ausgerichtet Wesen der Transzendenz ist, überschreitet er sich selbst immerzu, strebt nach der Fülle des Lebens, bis hinauf zum jüdischen Bewusstsein als Ebenbild Gottes, so Matthias Beck.

Die weithin säkulare Welt bietet künstliche, schulmedizinische Lebensverlängerungen bis hin zur Übertherapie und zu gentechnischen Veränderungen, inklusive dem Einbau von Computer-Chips, die im sog. Transhumanismus gipfeln. Gerade weil der (assistierte) Suizid immer ein Hilfeschrei aus innerer Not heraus ist, bringt er absolut einleuchtende philosophische wie theologische Argumente gegen die Selbsttötung.

Arbeitskonvent 2020 Fotos

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Fotos vom Arbeitskonvent 2020

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